Hilfe und Anleitung zur Montage und Rekonstruktion von Leuchten
Sie möchten Ihre antike Leuchte rekonstruieren oder sich selbst Ihre Leuchte designen? Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen helfen Verständnis für das Thema zu bekommen und die richtigen, passenden Artikel für Ihr Vorhaben zu finden.
Weiterhin lesen Sie zu elektrischen Grundkenntnisen und Bedingungen. Für die Installation elektrischer Geräte bestehen Vorschriften und Richtlinien. Bitte beachten Sie, dass Sicherheit stets an erster Stelle steht!
Die Beschreibungen der folgenden Seiten stellen keine Gebrauchsanweisung dar! Für Vollständigkeit übernehmen wir keine Gewährtleistung. Dafür ist das Thema viel zu individuell und komplex. Es soll jedoch bei Ihrer Bestellung helfen, Lösungen für Ihr Leuchtenprojekt und notwendige Teile zu finden und deren Bedeutung nachvollziehen zu können. Bitte konsultieren Sie im Zweifelsfall immer ihren Elektrofachmann vor Ort.
Die Komponenten im Einzelnen: Deckenbefestigung und Pendel / Leitungen und Kabel / Fassungen und Armaturen
Zusätzliche Informationen zu Tisch- und Stehleuchten sind in der Komponentenübersicht zu Fassungen und Armaturen angeführt
Hier noch einige Beispiele und Anregungen für eigene Leuchtenprojekte:
einfache Pendelleuchte bauen
Das Prinzip einer Tischleuchte
Konzept eines beleuchteten Schlüsselbords
Leuchtenteile montieren und miteinander kombinieren
1. Die Sicherheit
Sicherheitsmaßnahmen müssen eingehalten und dürfen nicht außer Kraft gesetzt werden. Fehlerhafte und unsachgemäße, elektrische Anschlüsse können Brände auslösen oder führen zum "elektrischem Schlag" welcher im schlimmsten Fall tödlich sein kann. Bitte fragen Sie im Zweifelsfall immer beim Elektrofachmann vor Ort nach!
Die wichtigsten Sicherheitshinweise zur Leuchtenmontage als Faustregel:
- alle Arbeiten dürfen nur im stromlosen Zustand ausgeführt werden!
- Herstellerinformationen ist Folge zu leisten!
- alle metallisch, leitenden Teile einer Leuchte sind mit dem Schutzleiter zu verbinden (nicht bei als (doppelt) "schutzisoliert" gekennzeichneten Geräten)
- die grün-gelbe Ader des Kabels ist ausschließlich für den Schutzleiter und die Schutzmaßnahme zu verwenden.
- Anschlussklemmen für den Schutzleiter sind entsprechend gekennzeichnet und dürfen nicht anderweitig verwendet werden.
- Der Schutzleiter darf niemals durch einen Schalter etc. unterbrochen werden. In Schaltgeräten sind hierfür entsprechend gekennzeichnete Durchgangsklemmen vorgesehen.
- für den Neutral- oder Nulleiter ist die blaue Ader vorgesehen.
- Leitungen- und Kabel dürfen nicht elektrisch überlastet werden (brandgefahr). Mindest - Leiterquerschnitte beachten!
- Die Isolation der Kabel und Adern darf nicht beschädigt sein. Beschädigte Atern sind, sofern möglich, stets komplett zu erneuern.
- Installationen innerhalb einer Leuchte sind mit wärmeresistenter Leitung (Silikonleitung, Teflonleitung) auszuführen.
- Die offenen Adern der in die Leuchte bzw. der Fassung eingeführten Leitungen sind mit (wärmebeständigem) Silikonschlauch zu überziehen.
- Einzeladern innerhalb von Leuchtenteilen müssen zusätzlich mit (wärmebeständigem) Isolierschlauch überzogen werden (doppelte Isolierung). Zusammenfassung möglich.
- Das Kabel muss durch entsprechende Zugentlastungen vor mechanischer Beanspruchung geschützt werden. (Kabelaufhängung)
- An einer Lampenfassung muss das Kabel vor dem herausreißen durch eine Zugentlastung geschützt werden. Die einzelnen Litzeaden an Anschlusskontakten dürfen nicht mechanisch auf Zug belastet werden.
- Schukostecker dürfen nicht an 2 adrige Leitungen angeschlssen werden
- 2polige Euroflachstecker dürfen nur für als "Schitzisoliert" deklarierte Leuchten und Geräte verwendet werden.
- Arbeiten an elektrischen Einrichtungen und Anlagen dürfen nur vom Fachmann ausgeführt werden
- In Deutschland gelten die Richtlinien und Vorschriften des VDE zu befolgen. Nur so kann ein versicherungstechnischer Schutz bei elektrischem Schlag oder bei Bränden gewährleistet werden
Sicherheitsmaßnahmen
Zum Schutz vor elekrischen Unfällen wurden "Schutzklassen" definiert
Schutzklasse I
der umfassendste Schutz. Alle elektrisch leitfähigen Teile eines Gerätes werden mit dem Schutzleiter (grüngelb) verbunden. Diese Maßnahme sorgt im Schadensfall zum Potentialausgleich sowie indirekt zur Abschaltung von Stromkreisen. der Schutzleiter darf in seiner gesamtheit nicht unterbrochen werden. das bedeutet, auch Stecker und Steckvorrichtungen, auch schalter müssen zur unterbrechungslosen Funktion ausgestattet sein. Der Schutzleiter darf niemals geschaltet werden. Die Kennzeichnung der Schutzleiteranschlüsse erfolgt durch das "Erde"-Symbol, ein Kreis mit 3 waagerechten und einer senkrechten Linie.
Zum Basisschutz dieser Schutzmaßnahme ist die generelle Isolierung aller stromführenden Teile und Leitungen erforderlich.
Schutzklasse II
Alle elektrisch leitfähigen Teile, sowie auch Leitungen werden mit einer Schutzisolation vershen. Diese besteht meist aus Kunststoffen oder Gummi und dient dem Berührungsschutz von Stomteilen. Neben der eigentlichen Isolation ist zudem eine Gesamtisolation z.B. von Leitungen und Kabeln (Aderisolation und Mantelisolation) oder einer isolierenden Kapselung von Geräten vorgesehen. Schutzisolierte Geräte oder Teile müssen vor unbeabsichtigtem Öffnen aber auch vor vorsätzlichem Demontieren der Schutzisolation gesichtert werden.
Die Kennzeichnung der Schutzmaßnahme "Schutzisolation" geschieht durch zwei ineinandergefügte Quadrate. Dies symbolisiert die "doppelte Isolation"
Schutzklasse III
Die Schutzkleinspannung (SELV) wird durch ein, auf einer Ecke stehendes Quadrat mit 3 senkrechten Linien gekennzeichnet. Durch eine relativ geringe Spannung werden elektrische Unfälle extrem reduziert. Die Betriebsspannung ist derart gering, dass die Gefahr eines elektrischen Unfalls relativiert wird.
Erreicht wird dieses durch die Verwendung von (Trenn-) Transformatoren oder Generatoren. Auch durch netzspannungsfreie Akkus. Bitte beachten Sie, dass nicht jeder Trafo automatisch der Schutzmaßnahme entspricht.
Beispielsweise haben Spielzeugtransformatonen eine sekundäre Ausgangsspannung meist nur von 3,5V.
Schutzklasse 0
Diese Schutzklasse, welche z.B. frei liegende, elektrische leitungen beeinhaltet, ist in deutschland nicht zulässig. geräte mit dieser Kennzeichnungen dürfen hierzulande nicht betrieben werden.
Schutzart
Im Gegensatz zur Schutzklasse kennzeichnet die Schutzart den Berührungs- und Feuchtigkeitsschutz. Gekennzeichnet durch "IP" und zei Ziffern, die erste Zahl steht für den Berührungsschutz bzw. dem Schutz vor eindringen von Fremdkörpern. Die Zahl beschreibt die Größe der möglich eindringenden Fremdkörper. So entspricht "2_" mit 12,5mm etwa der Größe von Fingern. Bei "6_" ist das gerät staubdicht.
Die zweite Zahl zeigt den Schutz vor eindringender Feuchtigkeit an. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz. "0" wäre gar kein Schutz.
Der Schutz elektrischer Geräte vor Feuchtigkeit aber auch Dampf wird in der Art der auftreffenden Feuchtigkeit gekennzeichnet. Beispielsweise steht die "_2" für einen Schutz von Tropfwasser. Bei der "_8" kann das Gerät sogar Unterwassser eingesetzt werden (Die Eintauchtiefe muss gesondert ausgewiesen sein). Geräte mit "_9" können sogar mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden. "_0" hat keinen Feuchtigkeitsschutz und ist ausschließlich trockenen Innenräumen vorbehalten.
Geläufige Schutzarten sind beispielsweise IP20 oder IP21 für Geräte oder Leuchten im Innenraum. Für Außen sollte ein Mindestschutz von IP44 vorhanden sein.
2. Das Nötigste
Hier eine Auflistung der nötigsten Teile für den Bau eines einfachen Leuchtenpendels (siehe auch o.A. Baubeispiele)
- Werkzeug: Schraubendreher, Seitenschneider, Spitzzange, Messer - optional: Aderendhülsenzange, Nagel- oder Stickschere, Cutter-Messer
- Hilfsmittel: Isolierband, Silikonschlauch - optional: Aderendhülsen, Schrumpfschlauch (+ Heißluftpistole)
- (Textil-) Kabel
- Deckenhaken (od. Schrauben), Kabelzugentlastung, Anschlussklemmen
- Baldachin
- Fassung mit Zugentlastung
3. In Kürze
erfahren Sie auf der Folgeseite, wie Sie Textilkabel an eine Lampenfassung anschließen. Bitte klicken Sie auf das Bild.
4. Rekonstruktion
Antike Kronleuchter zu rekonstruieren kann richtig Spaß machen. Vor allem, wenn nach getaner Arbeit der Lüster in voller Pracht leuchtet. Bei der Rekonstruktion gilt zu beachten, dass möglichweise keine Schutzmaßnahme vorhanden ist. Soweit möglich müssen alle Metallteile einer Leuchte in die Schutzmaßnahme einbezogen werden. Am einfachsten gelingt das mittels Erdungs-Beilegscheibe, an die, in die Rohrverbindungen eingefügt, ein Schutzleiter angeschlossen werden kann. Moderne Metallfassungen verfügen zudem über eine Erdungsklemme.
Wichtig bei der Rekonstruktion ist:
- alte, ausgebrannte Fassungen austauschen
- lose und verbrannte Klemmstellen erneuern, Klemmen austauschen
- Leitungen mit beschädigter Isolation ersetzen
- alte Stecker und/oder Schalter ersetzen, wenn sie den anforderungen des VDE nicht entsprechen.
- elektrische Verbindungen und Kontakte säubern
5. ins Detail:
Für weiterführende Informationen klicken Sie nachfolgend auf den entsprechenden Bildabschnitt.
PENDELARTEN UND DECKENBEFESTIGUNGEN Lesen Sie, welche Arten der Leuchtenaufhängung es gibt und welche Teile notwndig sind. Alles zur Deckenbefestigung und Abängung einer Leuchte und welche Arten der Leuchtenaufhängung es gibt. Entsprechende Rubriken: |
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Informationen über die Kabel- und Leitungstypen sowie deren sachgemäße Verwendung und Verarbeitung. Wir helfen Ihnen das richtige Kabel zu finden. Entsprechende Rubriken: |
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Welche Lampenfassung wird für welches Leuchtmittel benötigt und welche Teile braucht man dazu um eine Leuchte elektisch anzuschließen und sicher zu betreiben? Entsprechende Rubriken: |
Wir wünschen viel Spaß beim Leuchtenbau!
Ihr Team von Elektromechanik Pinder aus Leipzig
(c) Elektomechanik Pinder Leipzig - www.textilkabel-shop.de / Textilkabel