Textilkabel – ein geschichtlicher Abriß
Eigentlich gibt es keine Textilkabel. Gemeint ist mit dem Begriff "Textilkabel" das mit einer textilen Faser ummantelte Kabel, das jeder, der Umgang mit elektrischen Geräten hat, auch aus eigener Erfahrung kennt. Alternativ ist auch der Begriff Stoffkabel oder textilummantelte Leitung in Gebrauch.
Textilkabel finden sich an Bügeleisen, an älteren elektrischen Geräten und ebenso in der Verdrahtung elektrischer und elektronischer Bauteile beispielsweise in Fahrzeugen.
Dabei hat das Textilkabel (auch Stoffkabel oder textilummanteltes Kabel genannt) eine lange Geschichte hinter sich. In den Frühzeiten der Entdeckung und Verbreitung des elektrischen Stromes erkannten die Erfinder sehr schnell, dass die Fortleitung elektrischen Stromes nicht ungefährlich ist. Es wurde notwendig, die elektrischen Leiter gegen Feuchtigkeit und Berührung zu schützen. Zunächst wurden dazu die Kabel mit wachs- oder ölgetränktem Papier umwickelt. Damit erhielten die Kabel zunächst den erforderlichen Schutz.
Mit der immer weiter um sich greifenden Nutzung des elektrischen Stromes machten sich weitere Verbesserungen der Kabel notwendig. Zusätzlich zur Papierisolation wurden die Leiterkabel mit Stoffgeflecht ummantelt. Das erhöhte ihre Sicherheit und die Stoß- und Reißfestigkeit der Kabel. Und während die alten Manufakturen noch Kerzenhalter und -leuchter schnitzten, wurde schon überlegt, wie die neue Energie auch den ästhetischen Ansprüchen der Anwender genügen könnte.
Das war der Startschuss für eine Industrie, deren Bemühungen darauf ausgerichtet waren, den Stromkabeln das passende Textilmäntelchen überzuziehen. So entstand Stoffkabel in verschiedensten Farben, meist dem Zeitgeschmack entsprechend und passend zu den Geräten.
Wir kennen die alten Radios mit der stoffummantelten Verkabelung und Omas Stehlampe, deren Gewebekabel sich geschmeidig wie eine Schlange über den Teppich schlängelt. Selbst als die Kabel längst mit Kunststoffen isoliert wurden, war die Stoffummantelung noch lange Zeit ein Muss für den qualitätsbewussten Käufer.
Heute finden wir Textilkabel vor allem noch an Bügeleisen. Dort soll die Stoffummantelung die PVC-Isolierung vor versehentlichem Schmelzen durch die heiße Bügeleisensohle schützen. Aber auch bei Pendelzugleuchten und in der Restauration älterer Elektrogeräte werden Textilkabel eingesetzt. Hersteller von Designleuchten und Leuchtenbastler haben mittlerweile die Vielfalt der bunten Leitungen wiederentdeckt. Moderne Kunstfasern sind zudem schwer entflammbar sowie Abriebbeständig und bieten somit einen weiteren Vorteil für das Texttilkabel.
Die Reinigung kann in den meisten Fällen schadlos mit einem feuchten, leicht seifenhaltigen Lappen erfolgen.
Und so wird uns das Textilkabel auch in seinen kunststoffbasierten Nachahmungen wohl noch viele Jahre erhalten bleiben.
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